Photovoltaik Schleswig-Holstein: Bald Pflicht für Wohngebäude?
Schleswig-Holstein, Wohngebäudepflicht, Eigennutzung oder Einspeisung, Förderungsmöglichkeiten Schleswig-HolsteinAufgrund seiner Lage und der wachsenden Nutzung Erneuerbarer Energien in Städten wie Kiel oder Neumünster wird Schleswig-Holstein auch als Energiedrehscheibe des Nordens bezeichnet. Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien soll bis 2025 mindestens 37 Terawattstunden betragen. In diesem Zusammenhang könnte Photovoltaik in Schleswig-Holstein ab dem Sommer 2022 Pflicht für Dächer von Wohngebäuden werden.
PV in Schleswig-Holstein: Wie sie funktioniert und welche Vorteile sie bietet
Eine Photovoltaikanlage ermöglicht saubere Energieerzeugung auf der Grundlage von Sonnenlicht. Sie kann auf Dächern von Wohn- oder Industriegebäuden, aber auch auf Wohnwagen oder Booten installiert werden. Die Anlage setzt sich aus mehreren Modulen zusammen, die einen Verbund von Solarzellen darstellen.
Aufgrund seiner hohen Leitfähigkeit bei Energiezufuhr wird für die Herstellung der Solarzellen meistens der Halbleiter Silizium verwendet. Die Anlage ist mit einem Wechselrichter ausgestattet. Trifft Sonnenlicht auf die Solarmodule, wird es aufgenommen und über den Wechselrichter in Haushaltsstrom umgewandelt.
Was ist Photovoltaik? Die Funktionsweise erklärt
Um eine hohe Ausbeute aus der Solarenergie zu erzielen, müssen die PV-Module so platziert werden, dass sie möglichst viel Sonne bekommen. Wie hoch der Ertrag an Energie ist, hängt von der Ausrichtung des Daches, aber auch von der Dachneigung ab. Die höchste Energie-Ausbeute wird bei der Ausrichtung des Daches nach Süden und einer Neigung von 30 Grad erzielt. Auch eine Dachausrichtung nach Südwest oder Südost bringt hohe Erträge. Um möglichst einen großen Bereich der Dachfläche für Solarmodule zu nutzen, ist auch eine Ost-West-Ausrichtung für möglich.
Die Solarzellen der Module sind mit zwei Halbleiterschichten ausgestattet. Vom Elektronenüberschuss in der oberen Schicht gelangen die Elektronen durch die Lichtphotonen der elektromagnetischen Strahlung der Sonne zum Elektronenüberschuss in der unteren Schicht. So fließt ein Strom, der dann im Haus verwendet oder in ein öffentliches Netz eingespeist werden kann.
Eigene Nutzung oder Einspeisung – was ist besser?
Da die Einspeisevergütung für die Einspeisung von Strom in ein öffentliches Netz von Jahr zu Jahr geringer ausfällt, ist es sinnvoller, den Strom aus der Photovoltaik im eigenen Haushalt zu nutzen. Hier unterscheidet sich Fotovoltaik in Schleswig Holstein nicht von PV in Hamburg.
Hat die Photovoltaikanlage einen hohen Wirkungsgrad und ist sie mit einem Batteriespeicher ausgestattet, führt das zu einem hohen Eigenverbrauch. Der Strom aus dem Speicher kann dann genutzt werden, wenn in Schleswig-Holstein die Sonne nicht scheint und die Anlage keinen Strom produziert. Da der Stromverbrauch aus dem öffentlichen Netz deutlich gesenkt wird, führt das zu einer merklichen Reduzierung der Stromkosten.
Wie sieht es mit der Photovoltaik Förderung aus?
Wer eine Anlage installieren möchte, um seinen Strom selbst zu erzeugen, kann über die Hausbank eine Förderung bei der KfW beantragen. Es gibt verschiedene Förderprogramme:
- Wohngebäude-Kredit 261 und 262 für energieeffizienten Bau oder Sanierung
- Wohngebäude-Zuschuss 461 für energieeffizienten Bau oder Sanierung
- Erneuerbare Energien – Standard mit Förderkredit 270
Werden keine weiteren Bau- oder Sanierungsmaßnahmen geplant, kann der Förderkredit für Photovoltaik Schleswig-Holstein als Einzelmaßnahme beantragt werden. Der Antrag muss gestellt werden, bevor mit der Installation der Anlage begonnen wird.
Für die PV Schleswig-Holstein kann eine Förderung auch beim Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) beantragt werden. Der Antrag wird online oder direkt beim Landesamt gestellt. Voraussetzung ist, dass die Anlage mit einem Batteriespeicher ausgestattet wird. Eine Förderung für die Anlage selbst wird nicht gewährt. Die Förderung muss vor dem Beginn der Installation der Anlage beantragt werden.
Mehr Informationen dazu: Photovoltaik – Was sind die Kosten & welche Förderung gibt es?
Das sind die Vorteile von Photovoltaikanlagen
Wer eine Anlage installiert, trägt entscheidend zum Umwelt- und Klimaschutz sowie zu mehr Nachhaltigkeit bei. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Strom selbst genutzt oder ins öffentliche Netz eingespeist wird.
Das sind die Vorteile:
- Mitgestaltung der Energiewende und Beitrag zur verstärkten Nutzung von Erneuerbaren Energien
- Möglichkeit, eine Förderung zu bekommen
- Reduzierung der Stromkosten, wenn der Strom selbst genutzt wird
- Einspeisevergütung, wenn der Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird
- Senkung des Ausstoßes schädlicher Abgase
- Schonung der Ressourcen, da keine Wälder abgeholzt werden müssen
- mehr Autarkie und Unabhängigkeit von öffentlichen Stromanbietern
- lange Nutzungsdauer der Anlage
- Anlage ist wartungsarm und mit niedrigen Kosten für Wartung verbunden
Wird Photovoltaik in Schleswig-Holstein demnächst Pflicht?
In verschiedenen Bundesländern wird die Installation von Photovoltaikanlagen auf neu errichteten Wohngebäuden und auch auf Industriegebäuden ab 2022 Pflicht. PV wird ab Frühjahr 2022 auf öffentlichen und gewerblichen Gebäuden Pflicht in Schleswig-Holstein. Bereits im November 2020 haben sich CDU, Grüne und FDP darauf verständigt.
Auch bei der Neuerrichtung großer Parkplätze mit mindestens 100 Stellplätzen wird die Errichtung einer Anlage Pflicht, wenn es die Gegebenheiten zulassen.
Wann Photovoltaikanlagen für Privatdächer Pflicht werden, ist noch nicht bekannt. Die Regierung steht der Installation von Anlagen auf Dächern von Privathäusern offen gegenüber. Allerdings ist noch nicht damit zu rechnen, dass die Anlagen 2022 oder 2023 für private Wohnhäuser Pflicht werden. Unabhängig vom Bund können einzelne Länder Maßnahmen für die verstärkte Nutzung Erneuerbarer Energien beschließen. Künftig könnten solche Maßnahmen verstärkt auch für das nördlichste Bundesland beschlossen werden.
Wie lohnenswert ist PV in Schleswig-Holstein?
Das nördlichste Bundesland ist durch eine hohe Sonneneinstrahlung gekennzeichnet. Die Gegebenheiten für die Installation von Photovoltaikanlagen sind ideal. Bei der geeigneten Ausrichtung der Dächer und der Dachneigung kann eine hohe Energie-Ausbeute erzielt werden. Für Besitzer von Eigenheimen in Kiel, Flensburg oder Lübeck lohnt sich Photovoltaik, da sie ihren eigenen Strom produzieren können und unabhängig von öffentlichen Stromanbietern werden. Das funktioniert am besten, wenn die Anlage mit einem Batteriespeicher ausgestattet wird.
Mehr Informationen zu den Möglichkeiten von PV in Schleswig-Holstein:
- Photovoltaik in Kiel: Möglicherweise ab Sommer 2022 Pflicht für Wohngebäude
- Photovoltaik in Lübeck: Denkmalschutz und Solarpotential gut vereinbar
- Photovoltaik in Flensburg: Wohngebäudepflicht könnte schon im Sommer 2022 kommen
Für die Installation der Anlage kann eine Förderung bei der KfW beantragt werden. Eine Förderung durch das Bundesland ist nur möglich für Anlagen, die mit einem Speicher ausgestattet sind. In jedem Fall tragen die Installation und Nutzung einer Anlage zur Energiewende und zu mehr Nachhaltigkeit bei.
FAQs
Welchen Mindestabstand muss ein Solarmodul zum Nachbarhaus Dach einhalten in Schleswig-Holstein?
Besteht eine Photovoltaikanlage aus nicht brennbaren Baustoffen, muss kein Mindestabstand von 1,25 m von Brandwänden oder Wänden eingehalten werde. (§ 33 Abs. 5 LBO Schleswig-Holstein)
Für weitere Informationen erfahren Sie hier mehr über One More Energy und nehmen Sie gerne jederzeit Kontakt zu uns auf!